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Eine Robbe auf Reisen

23.05.-25.05. Weißrussland

einerobbeaufreisen

Der interessierte Reisende stellte bereits im Jahre 2013 fest das die Eishockey-WM in Weißrussland stattfinden sollte. Schnell kamen auch die Meldungen über die Internetplattformen das die Visapflicht für den Zeitraum der WM außer Kraft gesetzt werden sollte. Zuerst glaubte man dem „Glück“ noch nicht so recht, da Lukaschenkos Politik ja eigentlich eher „östlich“ geprägt ist und eine diktatorische Grundhaltung hat. Er selbst ist seit etwa 1994 im Amt und durfte eigentlich nicht mehr an den Präsidentschaftswahlen 2006 teilnehmen. Er ließ jedoch die  Verfassung 2004 so abändern das es keine maximalen Amtszeiten mehr geben sollte. Um sich jedoch eventuell „weltoffen“ zu zeigen wurde halt die Visapflicht abgesetzt und auch ein paar andere kleine Zugaben gegeben, dazu später aber mehr. Mit Harti nahm man diese Informationen interessiert auf, so das schon bei Zeiten der Plan geschmiedet wurde diesem Land einen Besuch abzustatten. Jedoch war die Terminfindung bei mir leider nicht ganz so günstig, da Anfang des Jahres noch keiner wusste ob Dynamo in die Relegation musste oder nicht. Dann wurden endlich die Tickets frei geschalten. Da ich erst zu den Halbfinalspielen Zeit hatte, wurden durch Harti 4 Tickets zu je 45€ gebucht. Vorrundenspiele sollte es weit unter 10€ geben. Für ein 30 Tage Touristenvisum musste man dagegen knapp 80€ berappen und somit entging man auch den bürokratischen Aufwand. Auch Felix und Chris hatten Interesse und somit war die Reisegruppe auch schon perfekt. 3-4 Wochen vorher ging nun die Grobplanung los was Spiele/Unterkunft/Modalitäten anging. Man las diverse Internetberichte aus vergangenen Jahren welche Schwierigkeiten bei der Einreise diskutierten, das komplizierte Mautsystem und noch viele andere „Horrorgeschichten“. Eine Woche vorher wurde es dann konkreter: Felix stellte sein Auto, da ich für meinen ein notariell beglaubigtes Schreiben gebraucht hätte, da es auf meine Mutter zugelassen ist. 2-3 Spiele wurde heraus gesucht und die schwere Frage für alle Stand im Raum: das Halbfinale schauen, oder dem Fußball den Vortritt lassen. Aber dies sollte dann im Laufe des ersten Tages geklärt werden. 2 Tage vor Abfahrt gab es dann die erste Hiobsbotschaft das Felix noch in Neumünster mit seinem LKW steht und seine „Dispo“ noch keine Fahrt nach Leipzig für Ihn Donnerstagnacht hat. Die Stimmung war am Tiefpunkt, jedoch kam 4 Stunden später die erlösende Nachricht das er 13 Uhr in Zwickau ist und Harti abholt. Nun war Freitag, der 13., nee der 23. Da isst man gemütlich auf dem Wochenmarkt in Dresden am Stadion und genießt seine Mittagspause kommt der nächste Anruf: Wochen vorher stellte Felix fest das er die benötigte grüne Versicherungskarte hat, aber am Tag der Abfahrt das diese abgelaufen war seit Anfang des Jahres. Super, er eine schnell bestellt, die aber nicht gefaxt werden konnte bzw. via Email versendet, da diese sonst „gefälscht“ werden könnte. Ein Transfer hätte 2 Tage gedauert, oder wir hätten diese in Köln bei seiner Versicherung abholen können. Also im WWW nachgeschlagen und eher ungewisse Auskünfte erhalten was eine Einreise in ein Nicht-EU-Staat ohne grüne Karte bedeutet. Die ersten 100km ging es deswegen auch nur um den Wisch und die bange Frage was uns später an der Grenze erwarten sollte. 15 Uhr wurde ich dann im Elbepark abgeholt, da der erste Haltepunkt der 63-stündigen Ausfahrt Gliwice sein sollte. Für Freitagabend waren kaum Alternativen zum Fußball schauen, so das man noch einmal Piast sich anschaute, da die Felix nur das Alte Stadion hatte und Chris es noch gar nicht.

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23.05.2014 GKS Piast Gliwice - Zaglebie Lubin SSA 2:0

 

http://i1180.photobucket.com/albums/x412/Gavitello/20140523_205455_zps274b7774.jpgOhne Probleme kam man durch den Verkehr bis Gliwice. Das Auto wurde etwa 5 Minuten Fußweg vom Stadion abgestellt. Das letzte Jahr hatte ich vorher die Daten inkl. Bilder aller Mitreisenden via Mail zu Piast geschickt und wir konnten die Karten an der Pressekasse abholen. Da wir uns 2-3 Tage vorher erst dafür entschieden hatten, machte ich es dieses Mal nicht. Wir stellten uns auch gleich an eine Kasse, da der Andrang noch nicht allzu groß war. Etwa 10 Minuten vergingen und ich war an der Reihe. Die Karta Kibica muss eigentlich jedes Mal neu beantragt werden, wobei man bei Wroclaw als „Ausländer“ eigentlich noch nicht einmal eine brauch. Ich dachte auch hier das eventuell meine Daten abgespeichert noch waren, jedoch war dies leider nicht der Fall. Also wurden wir um das Stadion geschickt zur ersten Kasse die als Einziges noch KK ausstellte. Dauerte etwa nochmal 20 Minuten, obwohl ich nur der 10. Oder 12. In der Schlange war. Dies bekräftigte mal wieder meine Meinung zu dieser „Erfindung“: Jebac PZPN! Also war man erst 10 Minuten nach Anpfiff im Stadion. Das Ding, wie bereits schon einmal beschrieben, ein Kopie alà Paderborn. 5600 Zuschauer waren heute gekommen zum Spiel der Abstiegsrunde gegen einen direkten Konkurrenten. Leider mal wieder keine Gäste, aber davon etwa 1500 Leute im Heimblock die recht gut aufgelegt waren. Teilweise brachial laut und mit netten Oberkörperfreiaktionen. Das Ergebnis tat dem Spiel natürlich gut, da Piast sich dadurch den Klassenerhalt sicherte.

 

Nach dem Spiel ging es fix zum Auto das es ja noch knapp 500km bis zur Grenze waren. Die Nacht wurde abwechselnd durchgefahren und man erreichte gegen 6 Uhr die weißrussische Grenze. Um die Uhrzeit war noch nicht so viel los und als wir unsere Visa-Tickets vorzeigten bekamen wir eine laminierte Karte, die uns zu einer bevorzugten „Behandlung“ verhelfen sollte. Dies war nun ein weiterer „Schachzug“ Seitens der Regierung um Lukaschenko, sich dem WM-Volk offen zu zeigen. Hatte man dagegen im Internet von Wartezeiten von 1-10 Stunden gelesen. Dazu wurde auch noch die Mautpflicht für alle PKW unter 3,5 Tonnen außer Kraft gesetzt was auch für die Einheimischen galt. Nun standen wir auch schon beim 2m Typen von der Grenze der um die Uhrzeit wahrlich nicht die beste Laune zu haben schien. Die Laune verschlechterte sich noch mehr beim Blick auf unsere Grüne Karte. Felix sich natürlich erst einmal unwissend gestellt. Der Beamte verschwand dann auch mit allen Reisepässen und Dokumenten. Wir mussten derweil eine Art Immigrationskarte ausfüllen, die man dann auch für die Ausreise brauchte. Nach etwa 30 Minuten hatten wir dann unsere Pässe mit und der Herr versuchte uns zu erklären das wir eine Zusatzversicherung fürs Auto abschließen können. Also mit Felix zur Verkaufsbude getrabt um meine nun mehr über 10 Jahre alten Russisch Kenntnisse etwas aufzufrischen. Die gute Dame im Vorrentenalter verstand natürlich null von unserem „Problem“. Nach kurzen Hände- und Fußgespräch in der kleinen Baracke verstand Sie nun unser Anliegen und durchwälzte einen Order. Nun kamen weitere Minuten hinzu Ihr zu erklären das wir die Versicherung nicht für einen Monat und länger, sondern nur für 2 Tage brauchten. Das Minimum waren dann 15 Tage für 17€ was ja noch vertretbar war. Die gute Damen kam nun auch nicht ganz so mit unserem Alphabet zurecht, so das man Ihr Tatkräftig im Büro zur Seite stand und die Umlaute eintippte und aus ß ss machte. Am Ende funktionierte alles perfekt und man hatte das benötigte Dokument in der Hand. Dieses wurde dann wieder bei Beamten abgegeben der uns nach einer weiteren Zeit ein weiteres Dokument überrechte was den Besitz unseres eigenen Autos dokumentierte und unbedingt bei der Ausreise wieder abgegeben werden sollte. Am Ende dauerte das ganze Prozedere knappe 90 Minuten, was aber einem wie eine Ewigkeit vor kam, denn die Ungewissheit der Einreise ohne gültige Grüne Karte waren doch zu groß. Am Ende ging alles gut, jedoch kann man nur abschätzen was ohne WM passiert wäre. Nun war man also in Weißrussland.

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Gleich hinter der Grenz liegt Brest, wo es am Sonntag zum Erstligaspiel hingehen sollte. Also fuhr man erst einmal etwas orientierungslos durch die Gegend, da Felix Navy nur die Hauptwege hatte. In Polen hatte man deswegen für schmale 3 Euro noch eine Karte von Belarus besorgt. Am Ende fand man das Stadion recht schnell und nun ging es zum Devisen ziehen. Im ganzen Land sind Rubel, Euro und auch Dollar sicherlich gern gesehen und werden auch oft angegeben, aber werden nicht überall genommen. Der weißrussische Rubel hat in etwa einen Wechselkurs von 1:14000, sodass man erst einmal 500000 abhob. Wie in anderen Ländern auch gibt es kaum noch Wechselstuben, da doch viele bereits Kreditkarten haben und somit ein wechseln mit überhöhten Gebühren wegfällt. Nachdem man die 3 Scheine in der Hand hatte, ging es in den ersten Supermarkt wo man festellen musste das die Preise teilweise doch recht vergleichbar mit unseren sind und teilweise noch teurer. Wurstwaren stachen dabei besonders hervor. Wir nun ein paar Kleinigkeiten besorgt und unsere großen Geldnoten verkleinert. Im Laufe des Tages füllte sich das Portemonnaie immer mehr, denn die Scheine gingen bis zum Wert von 50 was einen Gegenwert von etwa 0,3 Cent hatte. Nach dem shoppen ging es nun wieder ins Auto um das erste Spiel in Gorodeya zu besuchen, was etwa 260km von Brest entfernt lag, aber auf direkten Weg nach Minsk. Man sollte hier auch noch eine kleine Besonderheit erwähnen: die Person die das Auto einführt, muss es auch die ganze Zeit in Weißrussland führen und auch wieder ausführen. Es kann quasi kein anderer damit fahren, was am Ende hohe Strafen zur Folge haben kann. Bei nun etwa 30 Grad ging es die schnurgerade  M1 in Richtung Minsk. Die Straße war recht gut ausgebaut und zahlreiche Blitzer standen auch am Wegesrand. Teilweise fuhr man kilometerlang durch Brachland oder Schonungen, ohne auch ein Haus zu sehen. Am Wegesrand standen nur ältere Herrschaften die versuchten einen Strauß Blumen an den Mann zu bringen. Ich vermutete jedoch das diese irgendwie von einem Bus verteilt werden und abends wieder eingesammelt werden, da man echt nicht erahnen konnte wo diese den überhaupt wohnten. Da wir doch recht wenig Schlaf, aber ein großes Zeitfenster hatten, machten wir 60km vor Gorodeya auf einen der wenigen Rastplätze halt und pennten alle 4 erst einmal eine Runde. Nur ab und an, wurde man von haltenden Autos geweckt, die irgendwelchen Müll entsorgten. Nach dem 1,5 stündigen Nickerchen ging es dann auch ohne Probleme nach Gorodeya. Man muss dazu sagen das man auf der gesamten Strecke vielleicht ein Auto der Polizei gesehen hat und niemanden kontrollieren am Rand.

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26.05.2014 FK Gorodeya – FK Zorka BDU Minsk 2:0

 

Am Ortseingang von Gorodeya begrüßte und gleich einmal eine vollbepackte Kutsche und ein etwas älterer Herr stürzte volltrunken neben unserem Auto mit dem Rad. Da wir an einem Bahnübergang warten musste konnte man die doch recht lustigen Bemühungen des Herren beim aufstehen begutachten. Am Ende schien ihm aber nichts weiter passiert zu sein. Jeder kennt doch das Sprichwort: „ Kleinen Kindern und Betrunkenen passiert nichts“. Die Stadt lebt selbst von der Zuckerfabrik, wo in der Nähe auch das Stadion liegt. Hier wurde heute auch ein Kinderfest gefeiert was eine Menge Leute anlockte. Wir genehmigten uns erst einmal ein Stück Schaschlyk mit Zwiebeln, was bei etwa 250 Gramm für knapp 6 Euro lag. So aber sehr schmackhaft.

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Da der Planet doch recht stark auf uns einprasselte wollte man sich erst einmal ein kühles Bierchen genehmigen, jedoch war der Verkauf wegen dem Kinderfest strengstens verboten. Unserem „Suchti“ Felix gelang es auch nicht auf charmante Art und Weise der Verkäuferin zu erklären das er es auf Ex auch im Laden trinken würde. Am Ende war nichts zu machen und man dampfte mit Limo und Wasser ab. Da man noch eine knappe Stunde Zeit hatte, legte man sich noch an den nahen Tümpel, der jedoch eine gewisse Art von Geruch hatte. So wie früher in Frankenthal als im Ziegelteich die Gülle rein gelaufen ist. Chris schreckte dies nicht ab und nahm erst einmal ein Bad.

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Nun kam aber etwas was man gar nicht erwartete: neben dem Kinderfest machte ein weißrussisches Spezialkommando eine Schauvorstellung die martialer nicht sein konnte. Mit einem Hammer wurde auf dem Sportplatz umhergefahren,dazu reichlich Sturmgewehrsalven und vermummte Spezialeinheiten. Genau das Richtige für die Kinder unter 10 Jahren die schon zahlreich am Sportplatz sich eingefunden hatten. Nach reichlich Böllern, Bengalos und Rauchtabletten kam die „Krönung“ des ganzen Aufmarsches: alle Beteiligten stellten sich in einer Reihe unmittelbar vor das Publikum und bissen einem lebendigen Frosch den Kopf ab. Die Reaktion der Kinder kann sich jetzt hier sicherlich jeder vorstellen und unser einer schaute sich auch nur ungläubig an. Die Spieler mussten natürlich das Schauspiel abwarten, so das sich der Anstoß nach hinten verzögerte.

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BRB alias Bastian gesellte sich nun auch zu uns der schon ein paar Tage im Baltikum und Minsk unterwegs war. Bei großer Hitze holte sich nun der Ein oder Andere über die 90 Minuten einen schönen Sonnenbrand ab.

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Da sitzt man nun in Weißrussland bei einem 2. Ligaground schaut so umher, als Harti auf einmal aufspringt und einen Bekannten entdeckt der mit seinem Vater unterwegs war. Schon irre. Durch unsere Gespräche wurden auch ein paar Jugendliche auf uns aufmerksam die uns dann auch interessiert ausfragten was wir denn hier machen, ob wir „Fanatics“ sind usw. Bastian recht gut dem russischen mächtig beantwortete dann brav alle Fragen und wurde nach dem Spiel noch für ein kleines Interview im Vereinsheim eingeladen. Als Dankeschön gab es dann auch ein paar VIP-Eintrittskarten vom Spiel, da es vorm Spiel keine Karten gab, da der Eintritt ja frei war. Dazu wurde Ihm noch ein Seidenschal geschenkt. Zu fünft ging es nun in Richtung Minsk.

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Unser Navy hatte ja bekanntlich nur die Hauptwege installiert, aber das Apartment war recht schnell zu finden da es an einer Haupttangende lag. Ich hatte mir vorher einen kleinen Ausdruck vorbereitet, so das man den Eingang im Hinterhof schnell lokalisieren konnte. Schöne Hinterhofathmosphäre durch die zahlreichen 10 und 16 Geschosser war nun geboten. Zahlreiche Katzen jammerten in dunklen Ecken und der Spielplatz war schön zugewuchtert. Felix schrieb nun unseren „Vermieter“ an, der auch prommt auf dem Hof stand. Für knapp 60€ hatte dieser seinehttp://i1180.photobucket.com/albums/x412/Gavitello/20140524_192543_zps1d86a344.jpg Wohnung ausgeräumt und 4 Schlafgelegenheiten geschaffen. Hier muss man aber erwähnen das das ausgeklappte Sofa im Wohnzimmer nicht unbedingt für 2 Kerle unseren adonischen Formates ausgelegt war. Nach kurzem Hick-Hack erklärte ich mich als ältester Herdenführer bereit auf dem Boden zu nächtigen. Vom Sofa wurde dafür die Unterdecke geklaut und vom Bett die Zudecke. Durch die Übermüdung konnte ich auch die Nacht dann später perfekt durchschlafen. Nachdem wir nun alle ausgepackt hatten ging es auch gleich zur nahegelegenen Metro. Minsk besitzt davon 2 ganze Linien. Eine Fahrt kostet ganze 26 Cent und man kann die Chips dafür direkt an den Eingängen kaufen. Wir fuhren etwa 5 Stationen und waren auch schon im Zentrum der Stadt. Auffällig war bereits hier das es überdurchschnittlich viele Frauen gibt im Alter von geschätzten http://i1180.photobucket.com/albums/x412/Gavitello/20140524_202256_zps21f34126.jpg14 bis 30. Wir schätzen das Verhältniss locker auf 2/3 Damen. Ein Mitreisender änderte auch sofort die Pläne von „1 Mal Weißrussland im Leben reicht“ auf „Hier müssen wir unbedingt noch einmal hin um Liga 1-3 zu komplettieren“ im Anbetracht der Frauenscharr. Am „Siegesplatz“ hielt man sich nun ein paar Minuten auf und war beindruckt durch das ganze Lichtermeer von Laternen und Leuchtketten die über die ganzen Straßenzüge gespannt waren. Auf der Suche nach etwas günstigen zu Essen wurde man jedoch leider nicht fündig. Es gab zwar ab und an ein Cafe, aber eine Bar oder Restaurant wo man einheimisch Essen konnte war auf die Schnelle nicht zu lokalisieren. Das örtliche McDonaldshttp://i1180.photobucket.com/albums/x412/Gavitello/20140524_202515_zps120371cb.jpg wurde deswegen auch nicht angesteuert, da in der Nähe der Unterkunft eine Art Pizzeria war, wo man sich schnell noch eine holen wollte, denn das letzte Essen hatte man auch vor etlichen Stunden verspeist. Also wieder in die Metro und ab nach „Hause“. Ein guter Sprint, inkl. Hupkonzert der heranbrausenden Autos, über die 8 spurige Straße sollte uns leider keine Pizza sichern. Nach kurzen Nachfragen war leider schon Küchenschluss. Also wieder raus und ins Nachbarlokal wo laut Tür eigentlich schon 22 Uhr geschlossen sein sollte, aber 23.30 Uhr werkelte die einzige Bedienstete immer noch fleißig am Plinsengerät. Die Laune der Dame verbesserte sich natürlich zusehenst als wir den Imbiss betraten. Jeder bestellte sich natürlich 2 dieser Teigwaren individuell gefüllt mit zahlreichen Zutaten, je nach Zusammenstellung. Durch die zusätzliche Arbeit wurden die Plinsen dementsprechend mit Liebe gemacht. Für umgerechnet knapp 2 Euro aber durchaus okay und der Magen war wieder gefüllt. Nun ging es ins Apartment wo der Tag noch bei 1-2 Pils ausgewertet wurde.

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Unser „Fuxxx“ Bastian hatte in den Weiten des Internets noch ein weiteres Spiel lokalisieren können. Ein Pokalspiel auf direktem Weg in Richtung Brest. Wir hatten dann aber am Abend beschlossen noch etwas Kultur zu machen und das Spiel nicht zu besuchen, da wir im Netz nur die Kapazität von 1000 Plätzen ausmachen konnten. Google Maps konnte auch keine Verbesserung andeuten, also einigte man sich durch Abstimmung auf noch 3 Stunden durch Minsk laufen. Bei gefühlten 40 Grad im Schatten machte das auch „riesigen“ Spaß. Auch hier konnte man aber erkennen das man viel Wert auf „Prunk“ gelegt hat. Alles schön geschmückt und gepflegt, die Fassaden gestrichen und alles akkurat präsentiert. „Kumpel“ Lenin wurde auch noch fix am Regierungsgebäude abgelichtet bevor es zum alten Dinamo Stadion ging.

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Dieses befindet sich seit einer Weile schon im Umbau bzw. Abriss. Alle Tore waren verschlossen, so das man nur einen Blick von außen auf das Gelände werfen konnte. Dann öffnete sich jedoch ein Tor und man huschte schnell hinein. Der Ordnungshüter wollte uns zwar nicht auf die „Baustelle“ lassen, jedoch konnte er 4 charmanten Kerlen und der Aussage „Tolko Dwa Minut“ nicht wiederstehen. Das Stadion ist schon echt sehenswert. Leider war der Oberrang bereits abgerissen, aber die überdimensionalen Flutlichtmasten waren schon enorm beeindruckend. Schade das es immer weniger dieser einmaligen Bauwerke gibt, bzw. abgerissen oder in charakterlose Neubauten umgewandelt werden.

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Weiter ging es nun zum Stadion „Traktar“, wo Dinamo derzeit seine Heimspiel austrägt.

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http://i1180.photobucket.com/albums/x412/Gavitello/20140525_140221_zpse5d5c21f.jpgGegen 13 Uhr entschloss man sich gen Brest zu fahren, falls irgendwelche Probleme auf der Strecke auftreten sollten um den Anstoß 18:30 Ortszeit nicht zu gefährden. Dies klappte nun auch ohne Probleme und man hatte noch genug Puffer um in einem riesen Supermarkt Stopp zu machen. Vergleichbar mit Tesco gab es hier alles was das Herz begehrt. An der „warmen“ Theke holte man sich erst einmal einen Hähnchenschenkel, der aber leider kalt war und somit nicht den Zuschlag fürs Abendbrot erhielt. Die anderen 3 Kulinarier deckten sich erst einmal mit zahlreichen Backwaren ein. Ich entdeckte bei Harti dann eine Büchse mit Sushi-Röllchen die live und frisch zubereitet wurden. Sehen wir jetzt einmal davon ab, wo der Fisch her kommt, denn Tschernobyl war ja nicht so weit entfernt. Ich hatte bis jetzt immer etwas scheu davor, da roher Fisch und vor allem Reis nicht so sehr meine Favoriten waren. Am Ende war ich aber sehr überrascht und werde wohl mit Theresa in Deutschland Sushi essen gehen „müssen“. Jede kleine Rolle kostete zwischen 30 und 60 Cent was durchaus ein zu verkraftender Preis war. Am Auto wurde dann die Mitbringsel verspeist bevor es zum Stadion ging.

 

25.05.2014 FC Dinamo Brest – FC Dnepr Mogilev 0:2

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Das Stadion fanden wir natürlich ohne Probleme, da wir es ja am Vortag schon lokalisiert hatten. Das Auto wurde auch unmittelbar davor geparkt und Eintrittskarten für 30000 Rubel gekauft, was in etwa 2,20€ für die überdachte Tribüne ausmachen sollte. Die Wahl zur Überdachung war auch goldrichtig, denn es setzte ein schöner Platzregen ein und etliche Zuschauer hatte es voll erwischt. Lustig bereits hier das eine Abordnung von etwa 200 Militärkadetten schön brav und nur mit Hemd bekleidet auf Ihren Sitzen verweilen mussten und klitschenass wurden. Knapp 1600 Zuschauer sollten es nun werden inkl. 10 Gäste mit 2 Fahnen. Die Heimfanseite befand sich auf der Geraden und war auch mit zahlreichen Fahnen geschmückt. Im „Block“ standen wohl an die 150-200 Leute die auch eine recht gute Lautstärke erreichten. Aus irgendeinem Grund nahmenhttp://i1180.photobucket.com/albums/x412/Gavitello/20140525_165405_zps2475c3a2.jpg diese jedoch Mitte der 1. Halbzeit die Fahnen ab und verließen das Stadion und stellten sich außen vors Stadion und schauten durch den Zaun. Ab und an wurden auch ein paar Gesänge angestimmt, aber halt nur sporadisch. Den „Support“ übernahmen nun etwas unkoordiniert und angeführt durch 2-3 Ausbilder die 200 Kadetten was eigentlich ein groteskes Bild ab gab. Es wurde geklatscht und gehüpft und es gab tosenden Applaus, wenn mal wieder ein Böller von außen neben die Miliz geworfen wurde. Recht lustig alles anzusehen. Bastian war nun auch hier eingetroffen, der früh schon angereist war um ein Handballspiel anzuschauen. So verlaberte man die Zeit doch recht sinnvoll. Auffällig bei diesem Stadion war das die Flutlichtmasten draußen standen und dazu noch über der Straße. Das Spiel war deutlich schlechter als das gestern Gesehene was wahrscheinlich an der Tabellensituation lag beim Spiel Vorletzter gegen Vorvorletzter. Es sah auch lange nach einem Unentschieden aus bevor Dnepr Mogilev in der letzten Viertelstunde einen Doppelschlag setzen konnten. Ein „Doppelschlag“ gab es auch fast für Felix, als er über die Sitzreihen versuchte zu klettern und von einem Zuschauer dafür fast noch eine einfing. Derr Herr wartete dann auch noch brav auf Felix um Ihm nachher noch einmal die Meinung zu sagen, was Felix aber gekonnt durch ignorieren versuchte zu vertuschen.

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Nun hatten wir noch knapp 830km ab 20:30 Uhr vor uns und wir wussten nicht wie lange wir an den beiden Grenzen warten mussten. Durch die Zeitverschiebung wurde uns dann noch eine Stunde „geschenkt“. An der weißrussischen Grenze wurde man wieder bevorzugt behandelt beim Anblick unserer Eishockeytickets was uns etwa 10 Minuten stehen lies. Echt eine Top-Zeit, was man aber nie und nimmer sonst schaffen würde. Die polnischen Kollegen hatten es dann etwas genauer, da wir die Einzigen am EU-Passport waren. Aber auch das ohne Problem überstanden. Wir kamen die ganze Strecke auch super gut durch, wobei die polnischen Landstraßen schon derb nerven, wenn ein LKW mit 80 vor einem schleicht und man nicht wirklich Platz zum überholen hat. So wurden dann auch immer die Fahrer gewechselt und man erreichte über Warschau und  Bresslau 5 Uhr den Elbepark in Dresden. Nachdem man sich etwas frisch gemacht hatte, ging es auch gleich ohne sich hinzulegen gleich auf Arbeit. So war man 63 Stunden unterwegs gewesen mit knapp 2500 Kilometern und eine der letzten Diktaturen Europas gesehen. Vielleicht hat man nicht das wahre Weißrussland gesehen durch die WM, aber beindruckt war man auf jeden Fall. Man kann immer wieder Floskeln in den Raum werfen alá : „Hier müssen wir auf jeden Fall wieder hin.“, aber man hat es in der Vergangenheit gesehen das man der Komplettierung der Slowakei in den Ligen 1-5 den Vorrang gibt bzw. doch den Fuß auch mal in ein anderes Land setzt. Man sollte aber lieber „Nie“ sagen. Ein großen Dank wie immer am Schluss an die Reisegruppe, wo jeder seinen Teil dazu beigetragen hat die vergangen Stunden zu einem schönen Erlebniss werden zu lassen.

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