01.10.11 Dolicek, Strahov, Stadion na Litavce

01.10.11 Bohemians 1905 B – Dukla Praha B 0:2

Vor 3 Wochen kaufte man sich ja bekanntlich eine Monatsvignette für die tschechischen Autobahnen, sodass man indirekt ja „gezwungen“ war nochmal „rüber“ zu fahren. Da es in Prag noch so einige „Baustellen“ gab wurde auch ein Plan in und um Prag gemacht und schnell 3 Mitfahrer gefunden. Da der Kollege aus Halle erst kurz vor 8 Uhr in Dresden ankam sollte es am Ende fast eine Punktlandung werden. Das erste Spiel des Tages sollte im Dolicek stattfinden. Im 7100er Ground der echten Bohemians versammelten sich bei super Spätsommerwetter 150 Zuschauer zum Spiel der Zweitvertretungen in der 4. Liga. Für 50 Kronen Eintritt gab es eine nette Eintrittskarte und man machte sich gleich zum „Frühstücksstand“ auf, wo es leckere Wurst für 40 Kronen gab. Danach ging es auf die doch recht große und steile Haupttribüne, wo man nun das Spiel verfolgte. Auf der einen Hintertortribüne gab es noch vereinzelt Sitzplätze und dazu Stufen als Stehbereich, wo sich etwa noch 40 Leute in der Sonne tummelten. Die Gegengerade mit vielleicht 5 Traversen und mit dem Panorama der 20iger Jahre Altbaublocks. Das Spiel entwickelte sich doch recht einseitig, da Dukla gleich mit 2 Toren in Führung ging. Der Rasen hatte irgendwie auch schon bessere Tage erlebt, da doch das ein oder andere Loch zum gefährlichen „umknicken“ führte. Die Heimelf irgendwie rapiad beim Einsatz, da diese es doch tatsächlich schafften sich mit 2 Mal gelb-rot selbst zu dezimieren. Dazu muss man sagen, dass das 2. Foul meist das brutalere war. Nach Abpfiff ging es dann gemächlich wieder in die Seitenstraßen wo man das Auto kostenneutral abstellen konnte.

01.10.11 AC Sparta Praha U19 – FC Slovacko U19 1:1

Nun ging es quer durch die Stadt hoch zum Strahov. Das Auto hätte man direkt am Trainingszentrum bzw. der Geschäftsstelle von Sparta abstellen können, wir wollten jedoch noch die Aussicht auf dem „Petrin“ genießen. Das Strahov war einst das größte „Stadion“ der Welt was 220000 Menschen fasste. Hauptsächlich wurde das 60000 m² Areal für Turnveranstaltungen und Spartakiaden genutzt. In das Stadion baute Sparta dann seine Geschäftsstelle und 8 Fußballplätze, davon sind 2 Kunstrasen. Hauptsächlich als Trainingszentrum genutzt, spielte die 2. Mannschaft noch vor 2 Jahren hier, bevor diese zum Gelände des FC Xaverov wechselte. Heute spielen noch diverse Jugendmannschaften und die Frauenteams im Strahov. Schon beindruckend wenn man in das weite Rund schaut und über die Jahre nichts an den Tribünen verändert oder abgerissen wurde. Die Ränge zum Teil überwuchert von Pflanzen und kleinen Gebüschen, dazu marode Sitzbänke und Traversen. Bei so einem Anblick schlägt einem das Herz schon etwas schneller. Echt ein Reisetip für Freunde der Architektur und des monumentalen Baus. Das Spiel der U19 Vertretungen sollte auf Platz 1 statt finden, wo sich dann auch 110 Zuschauer sich einfanden. Leider kam keiner zum kassieren, sodass es auch keine Eintrittskarte erwerben konnte. Der Kollege aus Halle erspähte noch 3 Bekannte aus Erfurt, sodass es mitunter ein gediegener Plausch über den Mittag war. Beide Mannschaften irgendwie noch etwas lustlos beim Spielaufbau, sodass kein schönes Spiel entstand. Sparta dann mit etwas Dusel und ging mit 1:0 in Führung, was der „Bediener“ der mobilen Anzeigetafel erst nach 30 Minuten realisierte. Soll ja häufig der Fall sein, dass tschechische Ordner und „Angestellte“ kostenlos Alkohol konsumieren können für ihre Dienste für den Verein. Ein Mythos vielleicht??!!?? Na zu mindestens wollte Sparta dann alles klar machen, konnte aber nur das Aluminium treffen. Am Ende kommt es wie so oft, wenn man seine guten Chancen nicht nutzt. Slovacko konnte noch den verdienten Ausgleich erzielen. Nette Nebengeschichte zum Schluss: es soll doch tatsächlich Leute geben, die Slovacko schon mal bei Google-Maps gesucht haben… ;-).

01.10.11 FK Pribram – AC Sparta Praha 0:3

Durch den Stadtverkehr gekämpft und die 60km nach Pribram gefahren. Am Ortseingang gleich eine Menge Policja die die Prager Autos „filzten“. Unser einer mit Dame an Bord konnte ohne anzuhalten passieren und steuerte erst einmal den örtlichen Tesco an bevor man für 100 Kronen auf der Tribüne sich breit machte. Die Sonne schien unerbittlich und man ärgerte sich doch recht heftig die Sonnenbrille vergessen zu haben. Die Schlange am Marketender des Vertrauens nahm irgendwie nicht ab, sodass man sich erst einmal für eine weniger gute Klobasa anstellte. Hatte irgendwie den Charakter einer gebratenen Bockwurst, aber da hat man schon schlechteres erlebt. Das Stadion fasst in etwa 9500 Zuschauen, wovon 3 Seiten mit Tribünen bebaut sind. Die Haupttribüne und Gegengerade sind überdacht, wobei auf der Gegengerade noch ein kleiner Gästeblock angedeutet ist. Heute hatten die Gäste aus der Hauptstadt die ganze Hintertortribüne für sich allein. Der Ground füllte sich doch recht ordentlich mit Menschen, was man so bei einem Gastspiel von Sparta auch noch nicht gewohnt war. Alleine 2500 Gästefans dürften dann wohl auch unter den 6140 Zuschauern gewesen sein, davon etwa knapp 1000 im Fanblock. Hatte ich so eigentlich nicht erwartet, da ich von Sparta nur enttäuschende Auftritte erlebt hatte und auch von anderen Bekannten diverse Geschichten gehört hatte. Zu mindestens sollte es man Ende ein würdiger Abschluss des Tages werden. Sparta als Tabellenführer nach 8 Spieltagen noch ungeschlagen, lies auch hier nichts anbrennen. Eigentlich hatte Pribram nicht wirklich eine Chance gegen die kompakt stehenden Prager. Wenn mal ein Schuss auf das Tor kam hatte der Keeper keine Probleme. Nun zum Auftritt der Gästefans. Am Anfang noch recht unkoordinierter Support steigerte sich dies im weiter im Laufe des Spieles. Eine kleine Choreo wurde gezeigt und man konzentrierte sich weiter auf die 4-5 Sparta Schlachtrufe. Zur Halbzeit 2 dann die Krönung. Im Gästeblock wurden rote Regencapes verteilt, welche dann auch 90% trugen. Meiner einer erkannte gleich das System: die örtliche Feuerwehr hatte 2 riesen Schläuche vor dem Block installiert, falls Pyrotechnik gezündet werden sollte. Man erwartete nun das große Pyro-Inferno, jedoch gab es „nur“ Rauchtöpfe inkl. Bengalo und ein paar La Bombas zu sehen/hören. Die Feuerwehr nun in Ihrem Element und deckte den Block mit Wasser ein, die Sparta Fans natürlich perfekt vorbereitet. Am Ende hätte es natürlich ein paar mehr Bengalos sein können, aber am Ende doch recht witzige Aktion. Danach wurden noch blau-gelb-rote Luftballons verteilt die die roten „Männchen“ in der Abendsonne wedelten. Der Support nun auch recht ansprechend und relativ „geschlossen“ was ich so von Sparta auch noch nicht gesehen hatte. Am Ende wirklich ein würdiger Abschluss des Tages und man wird sicherlich beim nächsten Auftritt von Sparta sehen, ob sie die nun hohen Erwartungen erfüllen können. Auf der Heimfahrt wurde man an der Grenze noch kurz von der örtlichen „Sheriffs“ verfolgt und auf dem Parkplatz gebeten. Da aber keiner der 4 Insassen BTM-Einträge hatte durften wir auch nach 5 (gefühlten 15) Minuten weiter, da der Kollege aus Halle noch den letzten Zug bekommen musste.